Der Shintoismus (= Shinto) ist die japanische Volksreligion. Er stammt aus der japanischen Mythologie.
Nach der Mythologie entstand der Shinto im Jahr 660 vor Chr., als der erste Tenno, d. h. der erste Kaiser Japans auf den Thron erhoben wurde. Der Shinto ist somit eine einheimische wesenseigene Religion Japans.
Mit dem Shinto ist eine Fülle von „Kami“ (= Gottheit) verbunden. Kami sind verehrte geistige Wesen, die sich den Menschen als Natur und Naturphänomene präsentieren, wie Bergen, Flüssen,
Bäumen, Sonne, Regen, Sturm und dergleichen. Und Kami sind auch Ahnengeister. Die japanische, polytheistische bzw. animistische Volksreligion, der Shinto, ist also eine Mischung von Natur- und Ahnenkult.
Kami leben entweder im Himmel oder unter den Menschen. Sie haben fast alle eine menschliche oder menschenähnliche Gestalt. Ihr Charakter ist menschlich, d. h. sie können nett und freundlich oder aber
auch böse sein. Das Prinzip des Shinto ist, dass man die Existenz von Kami verspürt und betet. Während das Christentum immer auf der Oberfläche des Bewusstseins existiert, liegt der Shinto tief im Unterbewusstsein.
Es ist Japanern nicht bewusst, dass der Shinto in der Persönlichkeit einzelner Japaner pulsiert und dass der Shinto der Ausgangspunkt des japanischen Denkens, der Ästhetik und der Moral ist.
Der Shinto ist für Nicht-Japaner schwer zu verstehen, nicht weil seine Lehre und Konzepte kompliziert sind, sondern weil sie gerade fehlen. Das heißt: der Shinto besitzt
weder einen Gründer noch eine heilige Schrift, noch eine Glaubenslehre.
Man sagt, es gibt 8 Millionen Kami. Das ist natürlich eine symbolische Zahl, aber
es gibt tatsächlich zahlreiche Kami, weil Japaner Figuren aus der Mythologie, die Natur, historische Helden und eigene Ahnen vergöttlichen und verehren.
Der
Yasukuni-Schrein ist einer von ca. 80.000 Gottesschreinen in Japan und hat eine Besonderheit.
In diesem Schrein sind nämlich die Menschen vergöttlicht, die
sich für das Land opferten; insbesondere gefallene Soldaten, wobei sie alle gleicherweise verehrt werden, unabhängig von ihrem Rang.